rollstuhltanzgruppe

 

 

Musik ist ihr Leben: Michelle hofft auf Gruppe für Rollstuhl-Tanz

Familie Becker aus Emmerthaler wünscht sich weitere Interessierte aus der Region

Emmerthal (bin). Die vierjährige Michelle sucht Menschen, die wie sie im Rollstuhl sitzen und mit ihr eine große Leidenschaft teilen: die Musik. Sie hofft, gemeinsam mit ihnen eine Gruppe für Rollstuhltanz zu gründen.

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Was es bundesweit schon in vielen Orten gibt, soll es nach dem Wunsch von Michelle und ihrem Vater Rolf Becker auch im Landkreis geben: eine Rollstuhltanzgruppe. Foto: bin

Michelle Becker aus Emmerthal hat eine halbseitige Spastik und ist an den Rollstuhl gebunden. An fünf Tagen in der Woche hat sie Anwendungen, die für sie eine harte Pflicht sind. Freizeitaktivitäten, die für andere Kinder selbstverständlich sind, stehen für Michelle nicht zur Verfügung.

Aber sie hat eine große Leidenschaft. Und das ist die Musik. Wenn sie Musik hört, ist sie begeistert und wiegt sich im Takt. Das brachte ihre Eltern, Ulrike und Rolf Becker, auf die Idee, der Tochter mit Tanzen eine Freizeitaktivität zu eröffnen, die ihr Spaß macht. „Die Anwendungen sind für Michelle eine Pflicht. Sie soll auch etwas machen, das ihr Spaß macht – und die Musik ist ihr Leben“, erläutert Ulrike Becker.

Michelles Eltern begannen einen Verein zu suchen, der eine Kindertanzgruppe hat. Sie fanden heraus, dass es in der Gegend zwar Angebote gibt, aber kein Verein bereit ist, ein Kind im Rollstuhl aufzunehmen. Der Behindertenverband konnte der Familie auch nicht weiterhelfen. Die nächste Organisation, die Tanzen für Rollstuhlfahrer anbietet, ist in Hannover.

Die Beckers wissen, dass es in der Region Kinder gibt, die wie Michelle im Rollstuhl sitzen. Und an die wenden sie sich mit ihrem Appell. „Es wäre schön, wenn sich mehrere Kinder im Rollstuhl zusammenschließen könnten, um etwas mit Musik zu machen. Gemeinsam ist es dann vielleicht auch möglich, einen Übungsleiter zu engagieren, der mit Rollstuhltanzgruppen Erfahrung hat“, so Rolf Becker.

Nach Angaben des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes gehört Tanzen in den vielfältigen Bewegungs- und Ausdrucksformen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten von Behinderten. Dabei geht es darum, Freude und Spaß an der tänzerischen Bewegung nach Musik in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu vermitteln und die Selbstsicherheit durch das Können einfacher moderner und folkloristischer Tanzformen sowie der Gesellschaftstänze zu stärken. Inzwischen gibt es rund 20 Vereine und Tanzschulen, die diese Ziele fördern. Schon längst hat sich die Sparte auch zum Leistungssport entwickelt: 1989 fand in Flörsheim die erste Deutsche Meisterschaft im Rollstuhltanzen statt.

Wer Interesse an einer Rollstuhltanz-Gruppe für Kinder in der Region hat, kann sich bei der Familie Becker (Telefon 05155/1869) melden.

 

 

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